Nachdem ich in den letzten 2 Jahren der Trabant 500 Kombiwagen restauriert habe, ist nun die Zeit für das wunderschöne Wartburg 311 Coupe gekommen. Wir haben das Coupé schon auf den Hauptmontageplatz in der Werkstatt geschoben. Nun beginnt die Bestandsaufnahme, um fehlende Teile zu ermitteln. Vieles wie Schiffchenrückleuchten, Blinker, Kotflügelspiegel, Griffe etc. habe ich schon über die letzten Jahre besorgt. Ganz wichtiges Fehlteil sind noch die großen 200’er Scheinwerfer mit vorgezogenen Lampenringen in Chrom. Die Restauration soll den Werkszustand bei Auslieferung darstellen. Komplett 100% werden es nicht werden, aber nahe dran soll es schon sein.
Ein Grund dafür ist der erste Motor, der leider fehlt. Im Jahre 1969 wurde der 8-Bolzen 900’er Motor gewechselt. Es kam damals ein neuer 900’er Motor in das Coupé. Diesen Motor haben wir glücklicherweise damals bei Abholung des Coupe in Bad Doberan mitgenommen. Dieser Motor ist auch im erhalten original DDR Kfz-Brief vermerkt, so dass der Motor zum Fahrzeug nachgewiesen werden kann. Den Motor mit der Nummer 131767 haben wir schon geöffnet und die Kurbelwelle zum regenerieren in gute Hände gegeben. Werksneue 900’er Kolben habe ich auch schon besorgt. Mein Motor hat momentan das Schleifmaß 70,99. Das nächste Schleifmaß ist 71,44. Damit sind wir im Motor schon mal ein gutes Stück weiter.
Als nächstes werde ich die Bremsen ausbauen, da der Wagen sich kaum schieben lässt. Danach werden alle Teile im Fahrgastraum demontiert. Genauso wie die Türen und Klappen. Dann wollen wir die Karosse vom Rahmen heben, damit die Restauration am Rahmen beginnen kann. Ein kurzer Test mit der Heißluftpistole an der Thermoleitung zum Kombiinstrument zeigte, dass alles funktioniert. Auch das ist aufgrund schwieriger Teilebeschaffung sehr erfreulich.
Das einzige was leider fehlt ist die originale Plakette mit der FIN-Nummer im Motorraum. Leider wurde dieses FIN-Schild nach dem Lackieren 1989 nicht wieder angebracht. Dieses werde ich nachfertigen lassen. Ich bin immer noch auf der Suche nach einem, am besten 1960’er, Coupe, damit ich eine Vorlage für die Nachfertigung habe.
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Text, Bilder: Marco; September 2011